VISIONING: Konturen einer postrassistischen Gesellschaft

Themenfeld: Arbeit und Wirtschaft

Abschlussveranstaltung mit dem Eine Welt Forum Freiburg und Solidarity City Freiburg am Sonntag 17.2., 11-13 Uhr

Gemeinsam blicken wir auf unsere Erfahrungen - während des Symposiums und anderswo. Anschließend umreißen wir die Konturen einer gesellschaftlichen Zukunft, in der es möglich wird, dass keine Beziehungen und sozialen Strukturen mehr von Rassismus bestimmt sind. Für verschiedene Bereiche entwerfen wir gemeinsam Konturen einer postrassistischen Stadtgesellschaft.
Die Ergebnisse für das Themenfeld "Arbeit und Wirtschaft" sind in den obigen Bildern festgehalten und unten zusammengefasst.

Teilthema 1: „Alternative Wege“

  • „→ nachhaltig wirtschaften“: Wir brauchen ein ökologisch und sozial nachhaltiges Wirtschaftssystem.
  • „Alternative Ökonomien“:
    a) „→ Beschränkung durch Raum“: Wir brauchen Räume, um selbständig und gemeinschaftlich wirtschaften, und Unternehmen gründen zu können.
    b) „→ Bsp. informelle Gastronomien“: Wir brauchen niedrigschwellige Möglichkeiten für wirtschaftliche Selbständigkeit, z.B. in der Gastronomie.
  • „Niederlassungsfreiheit“: Wir wollen für alle Menschen, auch MigrantInnen und AsylbewerberInnen die Freiheit, ihren Wohn- und Geschäftsort selbst zu wählen.
  • „→ Anerkennung Bildungsabschlüssen“: Wir wollen, dass Bildungsabschlüsse aus allen Ländern der Welt anerkannt werden.
  • „→ Allmende Strukturen (Raum begrenzt)“: Wir brauchen gemeinschaftlich genutzte Räume und Einrichtungen, z.B. für Gewerbe, Feste und Veranstaltungen, Projekte, etc.

Teilthema 2: „Theorie und Praxis“

  • „Arbeitsrecht für alle“: Wir wollen ein Arbeitsrecht für alle, auch MigrantInnen und AsylbewerberInnen.
  • „→ Quote für Diversität“: Wir brauchen in Unternehmen Quoten für ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Diversität der Angestellten.
  • „Anti-Ra Schutzräume oder Beauftragte in Strukturen“: Wir brauchen in Unternehmen und Gesellschaft geschützte Orte für Menschen, die von Rassismus betroffen sind.
  • „Wahlrecht als Minimum politischer Teilhabe“: Wir wollen Wahlrecht für alle, die an einem Ort leben. Zuallermindest auf kommunaler Ebene, eigentlich aber als gesamtgesellschaftlich-institutionelles Minimum politischer Teilhabe.

Allgemeinere Punkte:

  • „Zugehörigkeit → anhand von …“: Wir wollen, dass alle Menschen sich als Zugehörige zu unserer Gesellschaft verstehen können. Dafür braucht es einbindende Strukturen, vgl. die anderen Punkte.
  • „Gewerkschaften (→ Revolution) auch für Erwerbslose“: Wir wollen, dass Gewerkschaften auch (wieder) die Interessen von Erwerbslosen, MigrantInnen und anderen Randgruppen vertreten.
  • „→ Hürden für Mini-Entrepreneurship senken“: Wir brauchen geringere Hürden zum Start in die wirtschaftliche Selbständigkeit.
  • „Mehr-Sprachigkeit ist wertvoll, statt ‚schlechtes Deutsch‘“: Wir wollen in der Gesellschaft und im Arbeitsleben ein Verständnis dafür, dass Mehrsprachigkeit ein wertvolles Gut ist, und nicht nur einen Mangel an Deutschkenntnissen bedeutet.
  • Sammelkarte 1:
    a) „Rassismus“: Wir wollen und brauchen keinen Rassismus.
    b) „Bewußtmachung…“: Wir brauchen ein stärkeres gesellschaftliches Bewusstsein für Rassismus.
    c) „Präambel“: Wir wollen, dass Firmen und Arbeitgeber sich zu einem antirassistischen Selbstverständnis verpflichten.
    d) „Politiken = Beschlüsse“: Veränderungen gegen Rassismus sollen und müssen durch politische Beschlüsse festgelegt werden. Unser politisches System muss anti-rassistisch aufgebaut werden.
    e) „Diskussion: neue Ökonomien“: Wir brauchen andere, neue Ökonomien, vgl. andere Punkte.
  • Sammelkarte 2:
    a) „Regelsätze → Diversität widerspiegeln“: Vgl. obigen Punkt „Quote für Divesität“.
    b) „Nicht arbeiten exkludiert“: Wir brauchen für alle die Möglichkeit, sich über Arbeit am gesellschaftlichen Leben aktiv zu beteiligen.
    c) „Zuerst muss die Theorie inklusiver werden“: Wir brauchen inklusive und diverse Theorieansätze um Inklusion und Diversität praktisch vorzubereiten.
    d) „Zeit als Arbeitsfaktor – Pflege anrechnen“: Wir wollen, dass Pflege und andere informelle Arbeit auch gesellschaftlich und behördlich anerkannt werden.

Zusammenfassung: Sebastian A. Höpfl, Rufine Songué