Cine Arab: "Es gibt noch soviel zu sagen"
- What
- Cine Arab: "Es gibt noch soviel zu sagen"
- When
- Wednesday, November 29, 2023 from 7:30 PM to 9:30 PM
- Where
- zuka solicafé im Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, 79102 Freiburg
- Description
Omar Amiralay / Syrien, Frankreich / 1997 / 49 Min. / OmeU
Im November zeigen wir bei Cine Arab den Dokumentarfilm "Es gibt noch soviel zu sagen" des syrischen Filmemachers Omar Amiralay: Ein Fahrstuhl im Krankenhaus. Ein Kommen und Gehen. Visite. Leere. Der Dramatiker Saadallah Wannous hängt am Tropf. Sich seines bevorstehenden Todes bewusst, reflektiert Wannous im Gespräch mit Amiralay die Prägung ihrer Generation durch den arabisch-israelischen Konflikt von 1948 bis zu den Friedensbemühungen in den 1990er Jahren. Welche Aspekte dieser „schmerzhaften Geschichte“ müssen angesichts der veränderten Weltordnung nach Ende des Kalten Krieges überdacht und welche neuen Fragen gestellt werden?
Der Film ist Teil eines Double Features in Kooperation mit dem Kommunalen Kino. Mit einer Einführung von Irit Neidhardt von mecfilm Berlin.
Omar Amiralay (1944-2011) gehört international zu den bekanntesten FiImemacher*innen Syriens. In den gut dreißig Jahren seines Schaffens schuf der Dokumentarfilmer ein eigensinniges Portrait seines Landes. War Amiralay zunächst voller Hoffnung im Hinblick auf die sozialistische Revolution in Syrien, wurde er schnell zu einem exponierten Kritiker der seit 1963 regierenden Arabischen Sozialistischen Baath Partei. Einen seiner ersten und einen seiner letzten Filme machte er in enger Zusammenarbeit mit seinem Freud und Weggefährten, dem Dramatiker Saadallah Wannous (1941-1997).
Das Buch für seinen ersten langen Film "Alltagsleben in einem syrischen Dorf" (Al hayatt al yawmiyah fi qariah suriyah, 1974, s/w, 90 min) schrieben die beiden gemeinsam. Den Film nannten sie das Experiment, alle Aspekte und Probleme des syrischen Dorflebens zu Filmen. Die Aufgabe von Filmen sahen Amiralay und Wannous darin, einen präzisen Spiegel zu schaffen, „in welchem der Zuschauer sich selbst erkennen kann und so seine Lage und die Möglichkeiten zu ihrer Veränderung begriff“. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die politischen, ökonomischen und kulturellen Konflikte der ländlichen Gesellschaft im Zuge der Umstrukturierung zum Sozialismus. Alltagsleben in einem syrischen Dorf zählt heute zu den Klassikern des dokumentarischen Kinos.
Dieser Film wird am Montag, den 27.11. um 19.30 Uhr im Kommunalen Kino mit einer Einführung von Irit Neidhardt von mecfilm Berlin gezeigt.
Dreiundzwanzig Jahre später erschein "Es gibt noch so viel zu sagen" (wahunak ashya kathirat kan yumkin an yatahadath anha almar', 1997, s/w & Farbe, 49 min) in dem Wannous kurz vor seinem Tod im Gespräch mit Amiralay das Leben ihrer Generation, das stark vom arabisch-israelischen Konflikt geprägt war, reflektiert und seine Vorstellungen von den Bedingungen eines Zusammenlebens formuliert, das er nicht mehr erleben wird.
Cine Arab ist kuratiert von Hend Ammann.